Urteil gefallen: 3 Jahre und 2 Monate Haft für Alfons Schuhbeck

  • Update – 27.10.2022, 15:00 Uhr

Das Urteil ist gefallen: Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck muss für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis.

Gericht blieb unter Forderungen der Staatsanwaltschaft

Starkoch Alfons Schuhbeck muss ins Gefängnis. Das Landgericht München I verurteilte den 73-Jährigen wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft ohne Bewährung. Der Mitbeklagte wurde wegen Beihilfe zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Das Gericht blieb bei Schuhbeck unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre und zwei Monate gefordert hatte. Schuhbecks Verteidiger hatten für eine Bewährungsstrafe plädiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte Schuhbeck vorgeworfen, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro an Steuern, die der 73-Jährige so zwischen 2009 und 2015 im "Orlando" und den "Südtiroler Stuben" hinterzogen haben soll. 

Schuhbecks Anwälte geben Erklärung ab

"Herr Alfons Schuhbeck hat im Prozess Verantwortung übernommen und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er hat seine Fehler eingestanden und bedauert das Fehlverhalten ungemein. Wir werden das Urteil nun prüfen und mit dem Mandanten in den kommenden Tagen besprechen, ob Rechtsmittel eingelegt werden sollen", heißt es in einem Statement von Schuhbecks Anwälten.

 

  • Update – 27.10.2022, 13:49 Uhr

Abschließend verliest Alfons Schuhbeck ein letztes Statement: "Ich weiß, dass dies, was ich getan habe, falsch war. Ich kann nur die Verantwortung übernehmen. Ich bitte, dies zu berücksichtigen".

  • Update – 27.10.2022, 13:44 Uhr

Schuhbecks Verteidigung fordert 2,5 Jahre auf Bewährung.

  • Update – 27.10.2022, 13:18 Uhr

Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre und zwei Monate Haft für Schuhbeck.

  • Update – 27.10.2022, 13:10 Uhr

Laut der Verteidigung habe es zwar Bemühungen eines Investors gegeben, Geld auf Schuhbecks Treuhandkonto zu überweisen, aber es sei zu spät für die Frist gewesen, weshalb keine Schadensregulierung gegolten hätte. Es sei kein Geld auf dem Treuhandkonto eingegangen.

"Es hat keine Verständigung im Verfahren stattgefunden", so eine Anwältin. Das heißt, dass es keinen Deal zwischen der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft geben wird.

  • Update – 27.10.2022, 11:45 Uhr

Der Prozess wegen Steuerhinterziehung gegen Starkoch Alfons Schuhbeck wurde kurzfristig unterbrochen. Wie es heißt, habe sich ein privater Gönner gemeldet, der die Schulden des 73-Jährigen übernehmen wolle. Das Gericht werde nun weitere Infos zu diesem neuen Sachverhalt einholen.


  • Erstmeldung – 27.10.2022, 11:45 Uhr

Vor dem Landgericht München I wird es am Donnerstag (27.10.) ernst für Alfons Schuhbeck. Schon heute soll das Urteil gegen ihn fallen.

2,3 Millionen Euro am Finanzamt vorbeigeschleust

"Ich habe einiges falsch gemacht", hatte der 73-Jährige bereits am vorherigen Verhandlungstag eingeräumt und sein Geständnis damit eingeleitet. "Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin."

Die Staatsanwaltschaft hatte Schuhbeck vorgeworfen, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt ging es um mehr als 2,3 Millionen Euro.

Es soll auch "technische Schwierigkeiten" gegeben haben

"Ich möchte das Gericht jedoch auch bitten, mir zu glauben, dass die Höhe der stornierten Rechnungen in den 'Südtiroler Stuben' nicht so hoch war, wie es mir bisher vorgeworfen wird", sagte Schuhbeck in seinem Geständnis. Von mehr als 1000 verschwundenen Rechnungsnummern gehen die Behörden aus. Allerdings hatte der auch von technischen Schwierigkeiten beim Erfassen der Rechnungen berichtet. Weiter bat er das Gericht, "eindringlich, die Höhe der stornierten Rechnungen noch einmal kritisch zu überprüfen". Leider sei es ihm aber nicht mehr möglich, hierfür weitere Unterlagen vorzulegen.

"Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun. Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes", so der 73-Jährige.

 

27.10.2022