"Ingwer-Prozess": Schuhbeck legt weiteres Geständnis ab  

Update – 14.10.2022, 10:15 Uhr

Alfons Schuhbeck hat am dritten Prozesstag ein weiteres Geständnis abgelegt. Fehlende Rechnungen in dem Restaurant "Südtiroler Stuben" seinen laut seiner Aussage auf Computermanipulationen zurückzuführen, die er beauftragt habe. Er bat das Gericht außerdem um Entschuldigung, die Angaben nicht schon früher gemacht zu haben. "Mir ist bewusst, dass mir Gefängnis droht, das bereitet mir Angst", so der 73-Jährige.

 

Erstmeldung – 12.10.2022, 09:30 Uhr

Alfons Schuhbeck stand heute zum zweiten Mal in München im Ingwer-Prozess vor Gericht. Er legt überraschenderweise ein Geständnis ab.

Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck hat in dem sogenannten "Ingwer-Prozess" gestanden, zumindest in Teilen. Er steht aktuell wegen Steuerhinterziehung vor Gericht. "Ich habe einiges falsch gemacht. Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin", so der 73-Jährige.

Angaben des Mitangeklagten im Großen und Ganzen richtig

Er habe "die Möglichkeit zur Umsatzreduktion immer wieder benutzt und dadurch Gelder aus der Kasse entnommen", sagte Schuhbeck. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 73-Jährigen vor, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro Steuern, die er so zwischen 2009 und 2016 hinterzogen haben soll.

Dieses Tool habe es gegeben, bestätigte der Koch. Die Angaben seines ehemaligen IT-Fachmanns, der seinen Chef zu Prozessbeginn in der vergangenen Woche schwer belastet hatte, seien "im Großen und Ganzen richtig".

Kein Luxusleben laut Schuhbeck

Wo das ganze Geld geblieben sei, könne er sich nicht erklären, sagte Schuhbeck. Er habe "vor allem finanzielle Löcher gestopft und meine Kinder in ihrer Ausbildung unterstützt". Er habe ihnen das Studium ermöglichen wollen, das er selbst nicht habe absolvieren können. 

"Ich habe das Geld nicht für ein Luxusleben (...) verprasst", so Alfons Schuhbeck. "Ich spiele auch nicht." Auch "andere Laster" habe er nicht. "Ich habe keine ausländischen Konten oder sonst irgendwo etwas vergraben." 

Zum Prozessauftakt hat Schuhbeck noch geschwiegen,  jetzt will er laut eigener Aussage Verantwortung übernehmen.

 

12.10.2022