Immer mehr exotische Tiere ausgesetzt: Gefährliche Folgen der Energiekrise

Da die Energiepreise steigen, können sich viele Besitzer von Exoten ihre Tiere nicht mehr leisten. Doch auch die Münchner Reptilien-Auffangstation ist am Anschlag, weswegen die Tiere vermehrt auf die Straße ausgesetzt werden.

Exoten verbrauchen ein paar tausend Kilowattstunden

Reptilien brauchen eine warme Umgebung zum Leben. Als Haustiere müssen sie deswegen in einem Terrarium untergebracht werden, das auf ca. 30 Grad geheizt wird. Für das Wohlbefinden der Tiere braucht es zusätzlich eine spezielle Beleuchtung. Die Exoten sind also auf den Strom angewiesen und verbrauchen sogar ein paar tausend Kilowattstunden jährlich. Mit den steigenden Energiepreisen wird das Ganze jedoch immer teurer und viele Münchnerinnen und Münchner können es sich nicht mehr leisten, ein Reptil zu halten.

Reptilien-Auffangstation an der Belastungsgrenze

Auch die Münchner Reptilien-Auffangstation ist bereits an der Belastungsgrenze. Dennoch erhält die Einrichtung weiterhin Anrufe, in denen gefragt wird, ob man weitere exotischen Haustiere aufnehmen könne. Wenn es um kleine Geckos gehe, sei das kein Problem, doch bei größeren Tieren müssten die meisten Anfragen abgelehnt werden, so Markus Baur, Leiter der Auffangstation für Reptilien in München.

Mittlerweile versuchen nun viele Besitzer, ihre Reptilien günstig online zu verkaufen. Die Preise für Exoten sind dadurch aktuell sehr niedrig. Doch wenn es mit einem Verkauf nicht funktioniert, könnten womöglich viele Halter anfangen, am Haustier zu sparen und zum Beispiel die Beleuchtungszeiten zu verkürzen.

Ausgesetzte Echse überfahren

Als weiteren Ausweg sehen Reptilienbesitzer leider häufig das Aussetzen ihrer Tiere. Doch die Freiheit ist viel zu oft mit dem Tod der Tiere verbunden. So wurden unlängst beispielsweise zwei Echsen auf einer Landstraße ausgesetzt. Noch vor ihrer Rettung wurde eine der beiden überfahren.

19.10.2022