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Von Wagilia über El Gordo bis Kalanda: So feiert Europa Weihnachten
Plätzchen backen, der festlich geschmückte Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, Bescherung an Heiligabend, das Christkind – die deutschen Weihnachtsbräuche sind uns bestens bekannt. Aber wie feiern andere Länder in Europa eigentlich das große Fest? Hier gibt es einen Überblick, ganz nach dem Motto: Andere Länder, andere (Weihnachts-)Sitten!
Frankreich: Le réveillon und Père Noël
Wir mögen viele Dinge mit unserem direkten Nachbarn Frankreich gemeinsam haben und doch gibt es überraschend große Unterschiede. Diese betreffen beispielsweise das Weihnachtsfest, denn dieses gleicht keinesfalls jenem in Deutschland. Zwar fiebern die Franzosen ebenfalls schon Wochen im Voraus auf die Weihnachtsfeiertage hin und dekorieren ihre Häuser, doch kommen dafür eher Stechpalmenzweige, bunte Girlanden und traditionelle Weihnachtskrippen anstelle von bunten Lichtern zum Einsatz. Ähnlich wie hierzulande wird hingegen der Weihnachtsbaum geschmückt, der in Frankreich als „sapin de Noël“ bezeichnet wird. Genau genommen, hat er sogar seinen Ursprung in Frankreich, denn diese Tradition entstand im Elsass und ist erst mit der Zeit von dort nach Deutschland sowie in den Rest von Europa gekommen. Auch am Weihnachtsbaum dürfen in Frankreich aber die Girlanden nicht fehlen.
Während sich hierzulande die Kinder in der Vorweihnachtszeit über einen Adventskalender freuen dürfen, ist dieser in Frankreich nur wenig verbreitet. An Köstlichkeiten mangelt es trotzdem nicht, denn die meisten Familien treffen sich regelmäßig zum Adventsessen, sei es zum Frühstück oder am Abend. Und Frankreich wäre nicht Frankreich, wenn das Essen nicht auch an den Feiertagen eine wichtige Rolle spielen würde. Nachdem am 24. Dezember alle von der Arbeit heimgekehrt sind, denn ein Feiertag ist Heiligabend – der sogenannte „réveillon de Noël“ – in Frankreich nicht, beginnt das erste Festmahl mit Leckereien im Überfluss. Die Betonung liegt auf das Erste, denn es folgen viele weitere Familienessen über die Weihnachtsfeiertage hinweg. Die Speisen werden in mehreren Gängen serviert mit typisch französischen Gerichten wie Austern, Schnecken oder einem mit Maronen gefüllten Truthahn.
Nach dem Essen gehen viele französische Familien nach wie vor in die Messe, die etwa gegen 22 Uhr stattfindet – denn danach kommt der von den Kindern langersehnte Weihnachtsmann. In Frankreich hört er auf den Namen „Père Noël“. Er wird um Mitternacht mit dem Weihnachtslied „Petit Papa Noël“ gerufen und legt daraufhin Geschenke in die bereitgestellten Schuhe. Manchmal dürfen die Kinder jedoch erst am nächsten Morgen nachsehen, bevor sich die Familie erneut zum Essen zusammenfindet.
El Gordo und Misa del Gallo in Spanien
Auch in Spanien herrscht schon lange vor dem eigentlichen Fest weihnachtliche Stimmung. Das gilt vor allem aufgrund der berühmten Weihnachtslotterie. Sie ist die größte Lotterie der Welt und schüttet Gewinne im Milliardenbereich aus. Was viele Deutsche jedoch nicht wissen: Als „El Gordo“ wird nur der Hauptgewinn bezeichnet. Die Lotterie selbst beginnt bereits im Sommer und dementsprechend baut sich die Spannung über Monate hinweg auf. Sie findet ihren Höhepunkt bei der Live-Übertragung der Ziehung am 22. Dezember, die dreieinhalb Stunden andauert und wohl eine der wichtigsten Traditionen für spanische Familien rund um das Weihnachtsfest ist. Quasi ganz Spanien sitzt zu diesem Zeitraum vor dem Fernseher – aber auch immer mehr Menschen aus allen Ländern der Welt spielen mit bei der spanischen Weihnachtslotterie und verfolgen gespannt ihre Ziehung.
Das richtige Weihnachtsfest startet in Spanien erst am Heiligen Abend – und dauert deutlich länger an als in Deutschland. Navidad, wie Weihnachten in Spanien heißt, wird ab dem 24. Dezember bis zum 6. Januar gefeiert. An Heiligabend kommen gegen Abend die Gäste für ein gemeinsames Weihnachtsessen, das oft erst gegen 22 Uhr beginnt und nicht selten bis zwei, vier oder sogar fünf Uhr morgens andauert. Gerne sitzt dabei die gesamte Großfamilie zusammen; 20 bis 30 Personen am Tisch sind keine Seltenheit. Vor allem Tapas, Meeresfrüchte und Fisch werden dabei gerne serviert. Anschließend gibt es einen Gang mit Fleisch und zum Abrunden traditionellen Turrón. Dabei handelt es sich um eine Nougat-Variante, die es als Nachtisch in unterschiedlichen Ausführungen gibt, beispielsweise mit Mandeln.
Eine weitere Sache, die beim Weihnachtsessen mit der Familie nicht fehlen darf, sind die Weihnachtslieder, die zwischendurch immer wieder gemeinsam gesungen werden. Unterbrochen wird das Zusammentreffen zudem meist durch die Misa del Gallo, die Mitternachtsmesse, bevor gemeinsam weiter gegessen, gesungen und gefeiert wird. Bleibt nur noch die Frage offen, wann die Kinder in all diesem Trubel ihre Geschenke bekommen? Tatsächlich findet die Bescherung in Spanien erst am 6. Januar statt, wen die Heiligen Drei Könige den Kindern ihre Geschenke bringen. Um sich bis dahin die Zeit zu vertreiben, findet am 28. Dezember aber der „Día de los inocentes“ statt, der „Tag der Unschuldigen“, an dem die Kinder unbestraft zahlreiche Streiche spielen dürfen.
La Befana und Panettone in Italien
Auch in Italien gehen viele Familien noch alljährlich zur Weihnachtsmesse – ansonsten gibt es aber wenige Gemeinsamkeiten mit den Weihnachtsbräuchen in Deutschland, Frankreich oder Spanien. Dort werden beispielsweise bereits am 6. Dezember die Häuser geschmückt und dabei darf eine Sache nirgendwo fehlen: die Krippe. Sie ist der Mittelpunkt der Weihnachtsdekoration, dennoch wird auch in Italien zusätzlich ein Weihnachtsbaum aufgestellt und mit Lichterketten sowie Lametta geschmückt. Diesbezüglich gibt es jedoch einen kleinen, aber wichtigen Unterschied: die Bäume befinden sich in der Regel in Töpfen, sprich sie werden lebend und nicht, wie in den meisten anderen Ländern, gefällt ins Wohnzimmer gestellt.
An Heiligabend steht für die Italiener der Besuch in der Kirche im Vordergrund, weshalb das eigentliche Fest mit großem Familienessen erst am 25. Dezember stattfindet – meist nach einem weiteren Gottesdienst. Bei diesem Festessen darf ein traditionelles Gericht auf keinen Fall fehlen, nämlich der Panettone. Anschließend findet mancherorts, je nach Region und familiären Traditionen, ein ungewöhnlicher Brauch statt: Vor der Bescherung spielt die Familie ein Glücksspiel, das dem Bingo ähnelt, und zwar um echtes Geld.
Wenn es um die Bescherung geht, haben sich in Italien mittlerweile alte mit neuen Bräuchen gemischt. Ursprünglich brachte nicht der Weihnachtsmann die Geschenke für die Kinder, sondern seine Frau, die Hexe Befana. Sie kommt allerdings erst am 6. Januar und bringt nur Geschenke für die braven Kinder. Dafür werden Strümpfe am Kamin aufgehängt. Wer nicht brav war, bekommt von „La Befana“ hingegen Kohlestücke, die heutzutage aber meist aus schwarz eingefärbtem Zucker bestehen. In vielen Familien findet am Morgen des 25. Dezembers heutzutage trotzdem eine amerikanisch angehauchte Bescherung durch den Weihnachtsmann statt.
Sinterklaas in den Niederlanden
Die vorangegangenen Beispiele haben bereits deutlich gemacht, dass selbst in ähnlichen Kulturkreisen das Weihnachtsfest grundverschieden gefeiert wird. Wenig überraschend ist daher, dass es in anderen Teilen von Europa noch weitere Traditionen gibt. In den Niederlanden dreht sich in der Weihnachtszeit beispielsweise alles um Sinterklaas, wie der Nikolaus dort genannt wird. Er bringt den Kindern bereits am Abend des 5. Dezembers Geschenke, sodass die Bescherung lange vor dem eigentlichen Weihnachtsfest stattfindet. Für diesen Anlass wird bereits ein großes Familienfest abgehalten, es werden Schuhe geputzt und Wunschzettel geschrieben. Um sicherzugehen, dass der Sinterklaas auch wirklich kommt, wird ein Eimer mit Wasser und eine Möhre für sein Pferd vor der Tür platziert. Das Klopfen an der Haustür verrät schließlich, dass er Geschenke hinterlassen hat – doch beim Öffnen der Tür ist er bereits wieder verschwunden. Meistens legt er seinen Gaben noch kleine Gedichte bei, die von den Beschenkten vor dem Öffnen des Geschenks vorgelesen werden müssen.
Bei den Erwachsenen hat sich mittlerweile hingegen eine andere Tradition durchgesetzt: Sie losen oftmals aus, wer wen beschenkt und auch hier werden die Päckchen mit lustigen Reimen versehen. Anschließend weicht die Weihnachtsstimmung wieder zeitweise, denn die Adventszeit selbst spielt in Holland eine untergeordnete Rolle. Die weiteren Feierlichkeiten finden daher erst ab Heiligabend statt. Einige Familien gehen dann in die Kirche, andere treffen sich zum gemeinsamen Festessen – ebenso wie an den folgenden Weihnachtsfeiertagen. Besonders gerne wird dabei Fondue serviert, aber auch Fleischgerichte aus Rind oder Wild erfreuen sich großer Beliebtheit. Für die weihnachtliche Stimmung wird ein (meist künstlicher) Weihnachtsbaum aufgestellt und dekoriert, der bis zum 6. Januar stehen bleibt. In immer mehr Familien werden darunter erneut Geschenke für die Kinder platziert, sodass sie sich sogar doppelt freuen dürfen.
Einige Weihnachtsbräuche scheinen sich in den Niederlanden also zunehmend zu verändern, doch andere werden seit langer Zeit in ursprünglicher Form bewahrt. Das gilt beispielsweise für die Weihnachtskarte, die dort massenhaft verschickt und von den Empfängern als Weihnachtsdekoration für alle sichtbar aufgehängt werden. Dementsprechend wird dort noch mehr Weihnachtspost verschickt als beispielsweise in Deutschland.
Wagilia und Pasterka in Polen
Das polnische Weihnachtsfest steht hingegen ganz im Zeichen der Traditionen und lässt nur wenig Spielraum für Veränderungen. Wigilia wird Weihnachten dort genannt und ist eines der wichtigsten Feste des Jahres. Pünktlich zum ersten Advent beginnt in Polen die Vorweihnachtszeit und das ist nicht zu übersehen: Überall gibt es Weihnachtsmärkte und bunt geschmückte Weihnachtsbäume so weit das Auge reicht. Am 24. Dezember wird tagsüber gefastet, bevor sich die Familie abends zu einem üppigen Festmahl versammelt. Traditionell werden dabei zwölf unterschiedliche Gerichte serviert in Anlehnung an die zwölf Apostel. Zudem darf erst gegessen werden, wenn es draußen dunkel wird; manchmal sogar erst bei Erblicken des Polarsterns.
Typische Gerichte, die in Polen auf den Tisch kommen, sind Rollmops, Pierogi, Hering, Barszcz oder Biersoße. Gleichzeitig dürfen Weihnachtspasteten nicht fehlen und zum Nachtisch gibt es traditionellen Mohnkuchen. Anschließend an das Festmahl gibt es die Bescherung, noch bevor die Familie in die Mitternachtsmesse geht. Hier bringt je nach Familientradition entweder das Christkind oder der sogenannte Sternenmann die Geschenke, die zum Klang von Weihnachtsliedern ausgepackt werden. Und da mit der Mitternachtsmesse offiziell die Fastenzeit endet, sitzt die Familie anschließend noch mit Naschereien zusammen.
Auch die Weihnachtsfeiertage werden in Polen meist mit der Familie im kleineren oder größeren Kreis verbracht und stehen ganz im Zeichen des Essens. Dabei ist jedoch weniger wichtig, was gegessen wird, als das wie. Es gibt nämlich gleich mehrere Traditionen rund um das Festmahl: Einerseits erhält jeder eine Oblate, die vor dem Essen mit den Familienmitgliedern geteilt wird. Andererseits werden kleine Gaben mit unterschiedlicher Bedeutung unter den Tellern oder Tischdecken versteckt. Und weil die Polen scheinbar so gerne verstecken, wird auch eine kleine Nuss in den Kuchenteig gegeben und wer diese findet, hat im Folgejahr besonderes Glück. Kam es im vergangenen Jahr hingegen zu einem Todesfall, erinnert ein zusätzliches Gedeck an das verstorbene Familienmitglied.
Ungarn: Mikulás und Szaloncukor
In Ungarn sieht das Weihnachtsfest grundlegend anders aus. Das könnte daran liegen, dass es vielerorts nicht mehr (nur) als religiöses Fest, sondern eher als Fest der Familie und der Liebe gilt. Dieses Fest ist vor allem durch bäuerliche Traditionen geprägt. Dementsprechend wird der Weihnachtsbaum frei übersetzt als „Brennholzsteuer“ bezeichnet, denn diese Steuer musste einst an die Adligen bezahlt werden. Geschmückt wurde der Baum meist mit Nüssen, Äpfeln oder Süßigkeiten wie Lebkuchen. Immer mehr Familien greifen aber zunehmend auch auf Christbaumschmuck zurück, wie er in den USA üblich ist. So oder so wird der Christbaum nicht durch die Kinder geschmückt, sondern bereits fertig geschmückt von einem Engel gebracht, sozusagen als Geschenk. Besonders begehrt ist dabei das „Salonbonbon“. In Polen wird es als Szaloncukor bezeichnet und es ist ein großes Schokoladenbonbon, das mit köstlichem Fruchtgelee gefüllt und in glänzendes Papier eingewickelt ist.
Erst anschließend dürfen die Kinder ins Wohnzimmer und mit Weihnachtsliedern das Christkind anlocken. Die Bescherung findet nämlich direkt an Heiligabend statt, nachdem das Christkind die Geschenke unter den Baum gelegt hat. Über Geschenke dürfen sich die Kinder aber schon vorher freuen, nämlich am 6. Dezember, dem „Mikulás Napja“. Dann legt der Nikolaus namens Mikulás kleine Geschenke in die Schuhe der braven Kinder.
Ebenso wie in vielen anderen Ländern, darf an den Weihnachtsfeiertagen in Ungarn natürlich das Festmahl nicht fehlen. Dort werden gerne typisch ungarische Gerichte serviert, meistens mit Fisch als Hauptbestandteil. Als Nachtisch gibt es „Beigli“, kleine Rollen mit Nüssen oder Mohn, die dem polnischen Mohnkuchen ähneln. Kein Wunder, schließlich stammen sie ursprünglich aus Schlesien. Über die Weihnachtsfeiertage hinweg heißt es für die Eltern zudem: aufmerksam sein. Denn jedes Kind wird in einem unbeobachteten Augenblick versuchen, das Szaloncukor vom Weihnachtsbaum zu stibitzen.
Kalanda und Kobolde in Griechenland
Im europäischen Süden sieht das Weihnachtsfest wiederum ganz anders aus – genauer gesagt in Griechenland. Nicht nur, dass es dort deutlich wärmer ist als hierzulande und natürlich keine weiße Weihnacht erwartet werden kann, auch die Bräuche unterscheiden sich grundlegend: Erst einmal handelt es sich nicht um das wichtigste religiöse Fest des Jahres, sondern Ostern nimmt mittlerweile eine wichtigere Rolle in der Gesellschaft ein. Trotzdem wird Weihnachten im Kreis der Familie gefeiert. Diese Feierlichkeiten beginnen jedoch erst am 24. Dezember, sprich die Vorweihnachtszeit spielt eine kleinere Rolle als in vielen anderen Ländern. Lediglich der Weihnachtsbaum wird einige Tage vorher geschmückt.
An Morgen des 24. Dezembers ziehen die Kinder von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Damit kündigen sie die sogenannte „Kalanda“ an, die Geburt Christi. Als Dank erhalten sie dafür kleine Geschenke wie Obst, Naschereien, ein bisschen Münzgeld oder das Weihnachtsbrot „Christopsomo“. Am 25. Dezember endet die Fastenzeit, sodass die Weihnachtsfeiertage ganz im Zeichen der Festessen stehen. Ein gefüllter Truthahn darf dabei nicht fehlen, ebenso wie Melomakarona und Kourambiedes. In einigen griechischen Regionen hat zudem das Spanferkel am Weihnachtsfest eine lange Tradition.
Noch zwei Besonderheiten bringt das griechische Weihnachten mit sich: Einerseits bekommen die Kinder ihre Geschenke erst zum Neujahrsfest, also am 1. Januar. Diese Tradition ändert sich jedoch zunehmend, sprich immer mehr Griechen beschenken ihre Kinder (auch) am 24. oder 25. Dezember. Andererseits kommen angeblich an Heiligabend die Kobolde hervor, um den Menschen Streiche zu spielen. Um sie zu vertreiben, wird jeden Abend ein Weihnachtsfeuer im Kamin angezündet und am 6. Januar werden diese schließlich wieder durch die Priester vertrieben.
Skandinavien: Der Joulopukki kommt zum Julfest
Zwar hat jedes Land auch eigene Traditionen – manchmal sogar jede Region – dennoch ähneln sich die Weihnachtsbräuche in Skandinavien. So gar keine Ähnlichkeit haben sie hingegen mit den Bräuchen in Griechenland oder vielen anderen europäischen Kulturen. Eine Besonderheit ist zum Beispiel das Luciafest, das am 13. Dezember stattfindet und vor allem in Schweden groß gefeiert wird. Die Lichterkönigin sein zu dürfen, ist wohl der Weihnachtstraum eines jeden skandinavischen Mädchens. Überall finden an diesem Tag Prozessionen statt und es erklingen traditionelle Lieder. Zudem gibt es köstliche Lussekatter zum Essen, die „Lucia-Brötchen“.
Das eigentliche Weihnachtsfest, das in Skandinavien Julfest genannt wird, ist geprägt von einem üppigen Buffet namens Julbord, das keine Wünsche offenlässt. Dabei werden auch, aber nicht ausschließlich, heimische Spezialitäten wie Elchfleisch serviert. Je nach Land sind zwar unterschiedliche Speisen typisch – was aber nirgendwo fehlen darf, ist der skandinavische Glühwein Glögg. Nicht verzichten können die Skandinavier zudem auf ihren selbst geschlagenen und mit echten Kerzen geschmückten Weihnachtsbaum. In Dänemark haben zudem die Julehjerter eine lange Tradition, sprich selbst gebastelte Weihnachtsherzen als Christbaumschmuck. Während der Feierlichkeiten werden dann Weihnachtslieder gesungen und die ganze Familie tanzt um den Baum.
Und wer bringt in Nordeuropa die Geschenke? Diese Frage lässt sich nicht einheitlich beantworten: In Finnland kommt der Joulupukki, in Dänemark bringt der Julemand die Gaben und in Schweden sind die drei Kobolde Tomtebisse, Tomte und Nisse dafür verantwortlich. In jedem Fall werden die Geschenke aber gerne mit lustigen Reimen versehen – ähnlich wie in den Niederlanden. Trotz all der Unterschiede lassen sich bei den europäischen Weihnachtstraditionen also auch immer wieder Gemeinsamkeiten finden.