Zeugenaufruf nach Hundeangriff – Halterin gibt falschen Namen an

22.05.2017, 09:05

In München ist ein 6-jähriges Mädchen von einem Schäferhund angegriffen und verletzt worden. Eine Passantin eilte zur Hilfe und konnte Schlimmeres verhindern. Auch auf ihr Kind wollte der Hund zuvor losgehen. 

 

Wie die Polizei am Wochenende mitteilt, ereignete sich der Vorfall bereits am Mittwoch, den 17.05.2017, gegen 18.20 Uhr. Eine 29-jährige Münchnerin war zusammen mit ihrer 4-jährigen Tochter in der Parkanlage „Grüntal“ in Bogenhausen spazieren. Den beiden näherte sich eine Hundehalterin mit einem ausgewachsenen Schäferhund, den sie an einer neongelben Leine gesichert hatte. Der Hund versuchte sich loszureißen und auf die Tochter der 29-Jährigen loszustürmen. Diese konnte Schlimmeres verhindern, indem sie ihre Tochter sofort auf den Arm nahm. Laut Angaben der Mutter unterließ die unbekannte Hundehalterin es, nach dem versuchten Angriff ihres Hundes, diesen mit Befehlen zurückzurufen.

Nach dem Zwischenfall ging die Hundehalterin weiter in Richtung drei spielender Kinder. Die 13-, 12- und 6-jährigen Mädchen spielten ebenfalls in der Parkanlage. Als die Hundehalterin mit ihrem Schäferhund an den Kindern vorbeigehen wollte, riss sich der Schäferhund los und attackierte das 6-jährige Mädchen, indem er es in die Haare biss und durch Kopfbewegungen zu Boden schleuderte. Der 6-Jährigen war es nicht mehr möglich aufzustehen, da der Hund sie sofort wieder attackierte und ihr in den linken Oberschenkel biss. Das Kind erlitt eine leichte Bisswunde und Kratzer am Kopf. Die Hundehalterin unterließ es laut Zeugenaussagen erneut, ihren Hund zurückzuhalten. Sie gab dem Hund weder Befehle, die Attacken zu unterlassen, noch versuchte sie, ihn von dem Mädchen zu trennen.

Die 29-jährige Mutter, die bereits zuvor mit dem Tier ihre Erfahrung gemacht hatte, hörte die Hilferufe des Mädchens und eilte der am Boden liegenden 6-Jährigen zu Hilfe. Die 29-Jährige forderte die Hundehalterin lautstark auf, den Angriff auf das Mädchen zu unterbinden, doch sie reagierte wieder nicht. So griff die Zeugin beherzt nach dem Mädchen, zog es von dem Hund weg und nahm es auf den Arm. Erst jetzt nahm die Hundehalterin die Leine ihres Hundes und verließ die Tatörtlichkeit. Erst als die 13-jährige Schwester und deren 12-jährige Freundin der Hundehalterin hinterherliefen und sie aufforderten, ihren Namen zu nennen, gab die Frau zwar einen Namen mit einer Adresse an. die Angaben stellten sich jedoch im Nachhinein als falsch heraus.

 

Zeugenaufruf:


Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 26, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Täterbeschreibung:


Weiblich, 170 cm groß, ca. 40 Jahre, schlank, osteuropäische Erscheinung, braune schulterlange Haare, braune Augen

Beschreibung des Schäferhundes:


Ausgewachsen, längeres schwarz-braunes Fell.

 

Wie soll ich mich gegenüber Hunden in solchen Fällen richtig verhalten?

Wird man von einem Hund angebellt oder angegriffen ist es die beste Variante sich möglichst ruhig zu verhalten, so Rita Kampmann, Hundetrainerin und Tieropsychologin in München. Am besten sollte man sich zur Seite drehen, die Arme verschränken, den Blickkontakt zum Tier meiden und sich langsam, wie in Zeitlupe wegdrehen. So stellt man für den aufgebrachten Hund auch keine Gefahr dar, sagt sie. Durch schreien, zappeln, treten, etc., könnte man den Hund zusätzlich aggressiv machen. Im oben genannten Fall, hatte die 29-Jährige allerdings vollkommen richtig reagiert und das Kind aus der Gefahrenzone gerettet.

 

Deine News.