Postfaktisch ist Wort des Jahres

09.12.2016, 10:12

Jedes Jahr kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache einen Begriff, der nach Ansicht der Experten die öffentliche Diskussion am meisten bestimmt hat. Dazu zählten heuer der „Gruselclown“, das Kunstwort „Brexit“ und eben auch der Begriff „postfaktisch“ – also die Situation, wenn die öffentliche Meinung eher von Gefühlen und Ressentiments bestimmt wird und nicht von Fakten.

"In politischen und gesellschaftlichen Diskussionen gehe es zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten", erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden. Insofern stehe das Wort für einen tiefgreifenden politischen Wandel. Immer größere Bevölkerungsschichten seien aus Widerwillen gegen "die da oben" bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen zu akzeptieren.

Die Entscheidung der Jury sei einstimmig ausgefallen, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, Professor Peter Schlobinski.

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