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Berühmte Breakup-Alben der Popmusik
Trennungen sind selten schön - aber hören sich manchmal ziemlich gut an. Während sich andere durch Chatverläufe scrollen oder bei Freunden ausweinen, verwandeln Musiker ihren Liebeskummer in Melodien. Lily Allen hat das auf ihrem neuen Album gemacht, auf dem sie recht unverblümt über das Ende ihrer Beziehung zum «Stranger Things»-Schauspieler David Harbour singt.
Damit reiht sie sich in eine Tradition ein. Von Fleetwood Macs «Rumours» über Amy Winehouse mit «Back to Black» und so ziemlich allem, was Taylor Swift jemals geschrieben hat: Eine Auswahl von Alben, die aus Liebeskummer Kunst gemacht haben.
Lily Allen - «West End Girl»
Rund fünf Jahre waren die britische Musikerin Lily Allen und der US-Schauspieler David Harbour zusammen, bevor Ende vergangenen Jahres die Trennung folgte. Auf «West End Girl» breitet die 40-jährige Musikerin ihre Sicht der Dinge aus - in allen Details. Es geht um die Untreue eines Partners, Lügenkonstrukte und sexuelle Vorlieben.
Ob eine diskutierte Vasektomie, ein (gebrochenes) Arrangement, dass außerehelicher Sex nur dann okay wäre, wenn dafür Geld fließt oder eine Vorliebe des Manns für bestimmtes Sexspielzeug: Allen lässt nichts aus. Das alles verpackt sie in entzückende Popmelodien, zum Beispiel im Song «Pussy Palace». Er handelt von einem Zweitwohnsitz, in den der Partner heimlich seine Affären mitnimmt.
Amy Winehouse - «Back to Black»
Von außen betrachtet konnte man bei Amy Winehouse (1983-2011) den Eindruck gewinnen, die Musikerin hat den Herzschmerz nicht nur besungen, sondern auch gelebt - bis zur Selbstzerstörung. «Back to Black» (2006) ist vielleicht das eindringlichste Breakup-Album der 2000er Jahre.
Entstanden nach einer Trennung von ihrem On-Off-Partner Blake Fielder-Civil, verarbeitet Winehouse darin nicht nur das Ende einer Liebe, sondern auch die Spirale aus Abhängigkeit und Verzweiflung, die ihr Leben zunehmend bestimmte.
In Songs wie dem Titelstück «Back to Black» oder «Love Is a Losing Game» verwandelt sie private Katastrophen in Soul-Hymnen - getragen von ihrer starken Stimme und den Retro-Arrangements von Mark Ronson.
Taylor Swift - «Red» und «The Tortured Poets Department»
Ganz anders klingt inzwischen Taylor Swift. Die 35-Jährige, die einst zur Chronistin der gebrochenen Herzen wurde, hat Liebeskummer erst einmal hinter sich gelassen. Ihre Beziehung zum Football-Star Travis Kelce zelebriert sie öffentlich und ihr jüngstes Album strahlt entsprechend vor Zuversicht.
Dabei war Swifts Werk lange das genaue Gegenteil: Kaum eine Künstlerin hat romantische Enttäuschung so überzeugend in Pop gegossen wie sie. Besonders ihre Werke «Red» (2012) und zuletzt «The Tortured Poets Department» (2024) sind musikalische Tagebücher, in denen Swift scheiternden Beziehungen nachgeht.
Das wehmütige Lied «All Too Well» vom Album «Red» ist der Lieblingssong vieler Swifties. Er handelt, so sind sich viele Fans einig, von der gescheiterten Beziehung zu Schauspieler Jake Gyllenhaal.
Fleetwood Mac - «Rumours»
Für viele ist Fleetwood Macs «Rumours» (1977) eins der besten Alben der Popmusikgeschichte. Doch auch die Entstehungsgeschichte ist besonders. Während der Aufnahmen zerbrachen gleich mehrere Beziehungen innerhalb der Band: Lindsey Buckingham und Stevie Nicks trennten sich, Christine und John McVie ließen sich scheiden - während der verheiratete Schlagzeuger Mick Fleetwood und Stevie Nicks mutmaßlich eine Affäre hatten.
Aus all dem entstand ein Werk mit zeitlosen Hits. Songs wie «Go Your Own Way», «Dreams» oder «The Chain» klingen wie subtile Stiche zwischen Ex-Liebenden. Musikalisch harmonierte die Band auch im Streit wunderbar.
Sam Smith - «Love Goes»
Zwar singt Sam Smith im Song «Diamonds»: «Du wirst nie hören, wie mein Herz bricht». Doch der Liebeskummer zieht sich wie ein roter Faden durch das Album «Love Goes» (2020). Viele sind sich einig, dass es von der gescheiterten Beziehung mit US-Schauspieler Brandon Flynn («Tote Mädchen lügen nicht») inspiriert ist.
Smith und er waren rund neun Monate lang zusammen. «Love Goes» dreht sich um Herzschmerz, Selbstfindung und Heilung nach der Trennung - mit einer Mischung aus Melancholie, Sehnsucht und Akzeptanz. Neben vielen Balladen kommt das Album des queeren Superstars aber auch poppig daher, zum Beispiel mit dem beschwingten Club-Track «Dance ('Til You Love Someone Else)».
Adele - «30»
Auch der britische Superstar Adele («Hello»), bekannt für ihre herzzerreißenden Balladen, kennt sich mit Liebeskummer aus. Den verpackt die Sängerin auf ihrem Album «30» (2021). 2019 trennten sich Adele und ihr Ehemann Simon Konecki.
Die Platte ist eine Art emotionales Tagebuch mit sehr persönlichen Texten, beeinflusst ist sie neben der Scheidung auch von der Wiedervereinigung mit ihrem entfremdeten Vater vor dessen Tod. «30» stand in vielen Ländern an der Spitze der Album-Charts.
In «Easy On Me», einer gefühligen Klavier-Ballade, scheint die 37-Jährige ihren Ex-Mann und ihren gemeinsamen Sohn Angelo direkt anzusprechen und diesem ihre Scheidung zu erklären. Und in der wuchtigen Soulballade «I Drink Wine» singt sie: «Du kannst mir glauben, dass ich versuche zu klettern. Aber auch wenn wir immer höher klettern, sind wir doch kein bisschen schlauer.»
Joni Mitchell - «Blue»
Fest zum Kanon der Breakup-Alben gehört Joni Mitchells «Blue» aus dem Jahr 1971. Entstanden nach ihrer Trennung von Folk-Star Graham Nash, verarbeitet die Musikerin darauf verschiedene Beziehungen. «My Old Man» handelt Berichten zufolge von Nash, mit dem Mitchell Ende der 1960er Jahre eine Zeit lang im Folkmusik-Mekka Laurel Canyon zusammenlebte.
«A Case of You» soll von ihrer Romanze mit Leonard Cohen erzählen. Begleitet nur von ihrer Gitarre, singt Mitchell darin von einem Gegenüber, das ihr nicht unbedingt guttat, sie aber dennoch bis heute sehr bewundert.
Bob Dylan - «Blood on the Tracks»
«Blood on the Tracks» (1975) ist Bob Dylans literarisch verdichtete Version von Herzschmerz. Entstanden ist das Werk während der Trennung von seiner Frau Sara, mit der er fünf Kinder hat. Songs wie «Tangled Up in Blue» oder «Simple Twist of Fate» erzählen von einer gescheiterten Beziehung und einstiger Nähe.
Auch wenn Dylan in seinen Texten stets fremde Identitäten annimmt und bewusst mit biografischen Bezügen bricht, finden sich auf «Blood on the Tracks» einige konkrete Hinweise auf seine Beziehung - etwa die Tatsachen, dass Sara bereits verheiratet war, als sich die beiden trafen, und in einem Playboy-Club gearbeitet haben soll.