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Wellbrock verblüfft mit Gold-Triple bei WM: «Mega happy»
Sein sensationelles Gold-Triple ließ Florian Wellbrock ungläubig lächeln. «Momentan ist es noch ein bisschen surreal», sagte der Freiwasser-Dominator von Singapur mit einem kühlenden nassen Handtuch über den Schultern. «Da hätte ich wirklich nicht mit gerechnet. Das kam wahnsinnig überraschend.»
Wellbrock war im Freiwasser auch im neuen Knockout Sprint nicht zu schlagen. Der 27-Jährige siegte vor Silbergewinner David Betlehem aus Ungarn und dem Franzosen Marc-Antoine Olivier, der Bronze holte.
Für Wellbrock war es das dritte Gold im dritten Rennen dieser Titelkämpfe. Als erster Schwimmer überhaupt krönte er sich bei einer WM zum dreifachen Weltmeister im Freiwasser. «Ich bin mega happy mit der dritten Goldmedaille», sagte er. Wellbrock hatte im Meer am Palawan Beach bereits über zehn und über fünf Kilometer den Titel geholt.
Wellbrock beherrscht auch Ausscheidungsrennen
Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, wirkt in Singapur wie befreit. Knapp ein Jahr nach seinen völlig verkorksten Olympischen Spielen feiert er ein beeindruckendes Comeback auf der Weltbühne, ist in einem unfassbaren Flow. Mit den tropischen Bedingungen Südostasiens kommt er bestens klar.
«Wäre ich mit einmal Bronze nach Hause gegangen, wäre ich auch happy gewesen», sagte Wellbrock. «Ich habe hier eine mega Zeit. Wir sind super gut drauf im Team, haben eine Menge Spaß.»
Sein heutiger Sieg gelang Wellbrock in einem erstmals bei Weltmeisterschaften ausgetragenen Format. Beim Knockout Sprint werden drei Runden kurz nacheinander absolviert. Zunächst schwimmen die Athleten 1500, dann 1000 und im Finale 500 Meter. Nach jeder Runde scheiden Sportler aus.
Wellbrock: «Es war von Anfang an knüppelhart»
«Die anderen Jungs haben das teilweise schon ein bisschen getestet während des Weltcups. Für mich war das eine Premiere. Deswegen wusste ich nur aus Erzählungen, was auf mich zukommt», sagte Wellbrock. Den actionreichen Modus mit engen, schnellen Rennen hält er für eine gute Idee: «Es war von Anfang an knüppelhart. Ich glaube, es war cool, uns zuzugucken.»
Bei erneut mehr als 30 Grad Wassertemperatur zeigte er von Beginn an seine Klasse. Vor dem Finale war er auch schon in seinem Heat der ersten Runde und im Halbfinale der Schnellste gewesen. «Er hat das souverän gemacht», stellte Berkhahn zufrieden fest. Sein zweiter Starter Oliver Klemet schied im Halbfinale aus.
Staffel bietet Chance auf viertes Gold
Am Sonntag (2 Uhr/MESZ) ist zum Abschluss der Freiwasser-Wettkämpfe die Mixed-Staffel angesetzt. Das deutsche Quartett mit Isabel Gose, Celine Rieder, Wellbrock und Klemet zählt dort ebenfalls zu den Topfavoriten. Wellbrock freut sich jedenfalls schon: «Drei Goldmedaillen, morgen noch die Staffel. Ich bin wahnsinnig gespannt, was da geht.»
Danach beginnt für Wellbrock direkt die finale Vorbereitung auf die Beckenrennen, die am 27. Juli beginnen. Auch dort will er angreifen. Erstmal steht für den Triple-Champion aber Regeneration an. «Physio, trinken, ausruhen, schlafen» - so soll sein Programm bis zum Ende des Tages aussehen.