Beschlossen: Bayern kehrt zum G9 zurück

06.04.2017, 08:04

Der jahrelange Streit in der CSU um G8 und G9 in Bayern ist beendet. Die Landtagsfraktion hat die Rückkehr zum neunjährigen Abitur beschlossen.

Die jetzigen Viertklässler sind die ersten Schüler, die betroffen sind.

Start der Reformen soll bereits 2018 sein. Ministerpräsident Seehofer spricht von einer historischen "Generationen-Entscheidung". Die Schul-Reform wird eine Signalwirkung für ganz Deutschland haben, erklärt er. Kultusminister Spaenle sieht das Bildungspaket als einen großen Wurf für die bayerische Bildungspolitik. Ganz billig wird das Ganze nicht: Finanzminister Söder schätzt die Kosten bis 2025 auf 870 Millionen Euro. Dafür sieht die Reform auch rund 2.000 neue Stellen an Gymnasien, Real-, Mittel- , Sonder- und Berufsschulen vor.

Die Schüler dürfte besonders freuen, dass es beim neuen G9 in der Unter- und Mittelstufe weniger Nachmittagsunterricht geben wird. Die Qualität und der Anspruch soll aber trotzdem erhalten bleiben.

So funktioniert das G9 mit Überholspur

G9 mit Überholspur heißt konkret, dass sich die Schüler nach der achten Klasse entscheiden können, ob sie das Gymnasium in acht oder neun Jahren abschließen wollen. Den Unterschied macht die 11. Klasse. Das heißt für die Schnellen gibt es dann in der neunten und zehnten Klasse Zusatzkurse. Die elfte Klasse lassen die Überholer aus oder sie nutzen das Jahr für einen Auslandsaufenthalt. Für die normalen G9 Schüler bietet die 11. Klasse hingegen eine Verstärkung der Kernfächer und ein zusätzliches Angebote wie Sozialkunde- und Informatikunterricht. 

 

Besonders die SPD dürfte die Entscheidung der CSU freuen. Seit fast 15 Jahren kämpft die Partei für den Rückkehr zum G9, nachdem Ex-Ministerpräsident Stoiber (CSU) das G8 2004 im Schnellschuss einführte. Die verkürzte Version des Gymnasiums wurde seit dem stark kritisiert.

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