Organisation setzt mit Bronzestatue in München ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung 

Foto: TDF_Muenchen_PM- TERRE DES FEMMES | © Foto: TDF_Muenchen_PM- TERRE DES FEMMES

Foto: TDF_Muenchen_PM- TERRE DES FEMMES

Zwei von drei Frauen erleben in ihrem Alltag sexuelle Belästigung (1). Auf diese Zahl macht die Aktion „Unsilence the violence“ von TERRE DES FEMMES aufmerksam. Auch in München wurde die Installation aufgebaut. 

Die Frauenrechtsorganisation setzt an bekannten weiblichen Bronzestatuen in München, Berlin und Bremen ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung und nutzt dafür ein Phänomen, das häufig auftritt: Immer wieder werden diese Bronzestatuen von Passanten und Passantinnen an den Brüsten berührt. Das hinterlässt Spuren – genauso wie bei Betroffenen sexueller Belästigung. Doch oft schweigen betroffene Frauen aus Angst, nicht ernst genommen oder sogar selbst beschuldigt zu werden. Und viel zu oft schaut die Gesellschaft einfach weg.

Sichtbare Zeichen der Übergriffe

Die Bezaubernde Julia in München, die Frau Rhein am Neptunbrunnen in Berlin oder auch die Jugend im Hoetgerhof Bremen sind Teil der Installation.

Diese drei Statuen haben eine besondere Symbolkraft. Ihre Brüste wurden so oft angefasst, dass Abnutzungsspuren deutlich zu sehen sind. Hier wird an jeder Frauenstatue sichtbar, was zwei Drittel der Frauen in Deutschland widerfährt: Sexuelle Belästigung", so Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate bei TERRE DES FEMMES.

Über QR-Codes gelangen Passanten und Passantinnen zu kurzen Audioaufnahmen, die die Statuen sprechen lassen: Sie geben betroffenen Frauen eine Stimme. Sina Tonk erklärt: „Sexuelle Belästigung ist ein Problem, das viel zu oft verharmlost oder ignoriert wird. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Betroffene Gehör finden und Täter zur Rechenschaft gezogen werden.“ 


(1) Quelle: hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/zahlen-und-fakten

10.04.2024