Gartennutzung im Winter- von wegen Winterschlaf

Viele Hobbygärtner sind im Irrtum, wenn sie meinen, dass sie während der kalten Jahreszeit im Garten nichts zu tun haben. Denn auch bei Eis und Schnee lässt sich der Garten herrlich nutzen, wenngleich aber auch einiges zu tun ist.

Die Gartenarbeit im Winter besteht im Wesentlichen aus vier Schritten:

  • Bei Schnee: diesen von Rasen und Pflanzen zu entfernen, wobei dies sehr behutsam erfolgen soll, um die Äste und Zweige nicht zu zerbrechen. Am besten schüttelt man nur leicht an den Pflanzen oder kehrt sie mit einem kleinen Besen ab.

  • Kübelpflanzen nur wenig wässern, wobei darauf zu achten ist, dass es dabei keine Temperaturen unter der Frostgrenze geben soll. Auch die Pflanzen in den Gefäßen, die im Winter im Keller untergebracht sind, müssen etwas Wasser erhalten, sollten allerdings keinesfalls gedüngt werden.

  • Bäume fällen, da sie im Winter keinerlei Saft mehr haben und das Laub zu diesem Zeitpunkt restlos abgefallen ist. So erhält man bei Bedarf zugleich noch wertvolles Brennholz, das vor dem Verbrauch allerdings noch über einen längeren Zeitraum getrocknet werden muss.

  • Dekorative Winterblüher entsprechend früh setzen. Auch wenn der Garten von Schnee bedeckt ist und weiß glänzt, kann man dekorative Pflanzenhighlights setzen. Etwa in Form von Winterblühern wie Christrosen, Schneeglöckchen oder Krokussen und Zaubernuss. Auch Winterjasmin und natürlich immergrüne Pflanzen wie Buchsbaum, Efeu und Nadelgehölze sorgen für einen Farbtupfer in der kalten Jahreszeit. Damit die bunte Pracht auch zur Geltung kommt, sollte man sie von der Schneelast befreien. Beim Winterjasmin sollten die Äste mittels Kletterhilfen festgemacht werden.

 

Nässe und Salz sind Feinde der Pflanzen

Neben den genannten Tätigkeiten gilt es generell, den Rasen, aber auch Zierpflanzen vor zu viel Nässe zu schützen. Gerade Ziergräser verfaulen schnell, wenn das Wasser ins Grasinnere vordringt. Hier macht es Sinn, wenn man bereits im Herbst das Gras zu Büscheln bindet. Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Handgriffen, die im Herbst unbedingt getätigt werden sollten, damit der Garten winterfest ist – diese hat zuhause.de detailliert erläutert.

Hecken und Bäume bzw. Sträucher leiden im Winter besonders unter dem Streusalz, wenn sie am Straßenrand stehen. Dieses dringt ungehindert mit dem Wasser des Schnees in den Erdboden und gelangt so in den Wurzelballen, womit der Baum bzw. Strauch über kurz oder lang zerstört wird. Um hier vorzusorgen, sollte man zur Straßenseite hin kleine Erdaufwürfe schaffen, die zusätzlich mit etwas Gehölz und ein bisschen Laub angereichert werden.

 

Empfindliche Pflanzen abdecken

Gerade im Januar oder Februar kann es bereits während des Tages milde Temperaturen geben. Damit kommen die ersten Frühblüher wie

  • Schneeglöckchen

  • Krokus oder

  • Winterling

zum Vorschein, was jedoch definitiv zu früh ist. Kommt es in der Folge wieder zu einer Frostperiode, so stellen die Pflanzen ihre Wachstumsphase ein. Hier macht es Sinn, wenn man diesen Bereich vor zu starkem Frost schützt und in der Kälteperiode abdeckt. Dazu kann sehr gut ein ausgedienter Weihnachtsbaum verwendet werden, denn die Zweige haben noch Nadeln, die sich sehr gut zum Abdecken der empfindlichen Pflanzen verwenden lassen.

 

Auch Rasenpflege ist im Winter wichtig

Ist die Rasenfläche im Winter schneefrei, so sollte man die Gelegenheit zur Rasenpflege nutzen. Am besten rechen Gartenbesitzer die Grünfläche nun ab, um faules Laub, herabgefallene Äste oder Zweige zu entfernen. Diese speichern nämlich die Feuchtigkeit und verhindern eine Luftzirkulation am Rasen, womit sich Rasenschimmel bilden kann.

 

Auch der Gartenteich muss dem Winter trotzen können

Ein Gartenteich muss eigentlich schon vor der kalten Jahreszeit winterfest gemacht werden. Nur so ist gewährleistet, dass Flora und Fauna den Winter auch gut überstehen. Dazu zählt:

  • Seerosen und blühende Pflanzen aus dem Wasser holen

  • Wasserpumpen, die außerhalb des Teiches angebracht sind, müssen ebenfalls heraus. Pumpen, die in einer Tiefe von mindestens 40 Zentimeter gelagert sind, können dagegen im Teich bleiben. Ausgeschaltet werden sollten Filter und Pumpe übrigens bestenfalls nicht – dies gilt insbesondere für den Filter, der das Herzstück des Teiches darstellt und als solches wesentlichen Anteil an der Reinigung hat. Weitere Informationen über diesen allgemein geläufigen Irrtum sind hier zusammengefasst.

Wichtig ist, ein Zufrieren des Fischteichs in jedem Fall zu vermeiden. Dabei geht es nicht darum, dass die niedrigen Temperaturen den Fischen zusetzen könnten, denn diese ziehen sich im Winter ohnehin in die tieferen Bereiche im Teich zurück, in denen das Wasser wärmer ist. Das Problem besteht vielmehr darin, dass sich bei einer geschlossenen Eisdecke Faulgase entwickeln, die nicht mehr entweichen können. In der Folge nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser ab, was für die Fische schnell lebensbedrohlich werden kann.

Sogenannte Eisfreihalter werden im Gartenteich platziert und sorgen dafür, dass dieser nicht gänzlich zufriert.
 
Damit ein Luftaustausch im Teich stattfinden kann, muss nicht die gesamte Oberfläche eisfrei gehalten werden. Es ist durchaus ausreichend, wenn ein Loch im Eis immer frei bleibt. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden, wie etwa bewegliche Elemente ins Wasser zu geben. Das kann zum Beispiel ein Stück Holz oder eine Styroporplatte sein, aber auch Rohrkolben und Schilf erfüllen diesen Zweck. Die beste Wirkung hat die eisfreie Stelle, wenn sie sich nicht im Ufer- oder Flachwasserbereich befindet, sondern in der Teichmitte. Wird es richtig kalt im Januar oder Februar, sollten sich die Teichbesitzer eventuell die Anschaffung einer Teichheizung überlegen oder auf eine sehr gute Filteranlage setzen. Diese hält das Wasser sauber und damit den Sauerstoffanteil hoch. Auch eine starke Umwälzpumpe sorgt dafür, dass die Eisdecke an der Oberfläche nicht ganz geschlossen wird.
 

Auch im Winter macht die Gartennutzung Spaß

Der Garten ist für viele aber nicht nur Betätigungsbereich als Hobbygärtner, sondern dient auch als Ort für unterhaltsame Freizeit. Ein diesbezüglicher Trend erobert gerade wieder die Rasenflächen und sorgt für Gaumenschmaus und Spaß gleichermaßen. Die Rede ist vom Wintergrillen, das guter Vorbereitung und der richtigen Grillgeräte bedarf, um auch tatsächlich zu gelingen.

 

Auf den richtigen Grill kommt es an

Eines ist besonders wichtig: Der Deckel beim Griller, denn gerade Wind und eisige Temperaturen erschweren das Entstehen einer schönen Glut, die für das Grillen zwangsläufig notwendig ist. Allein schon deshalb sind Kugelgrills mit Deckel zu empfehlen. Als Brennmaterial sollte man Grillbriketts statt Kohle verwenden, denn diese haben eine längere Glutzeit.

Wer dennoch lieber ein Gasgrillgerät verwendet, der sollte genau auf das Thermometer achten. Denn Butangas zum Beispiel verflüssigt sich, sobald es wenige Grad unter dem Gefrierpunkt hat. Umgekehrt verhält es sich bei Propangas, das erst bei minus 42 Grad flüssig wird und sich damit hervorragend zum Wintergrillen eignet. 

Auch beim Grillgut, also etwa beim Fleisch sollte man einiges beachten. Unter anderem sollten die Stücke, die auf den Grill gegeben werden, nicht zu dick und nicht zu groß sein. Aufgrund der kühleren Außentemperaturen verlängert sich nämlich die Grillzeit. Perfekt sind:

  • Würstchen

  • Filets

  • Kleine Steaks

  • Schafskäse

  • Garnelen

Weitere Rezepte speziell für das Wintergrillen gibt es außerdem hier.

 

Wärme ist ein wichtiger Faktor                                                                       

So viel Spaß das Wintergrillen auch macht, man darf die Zeit, die man draußen am Grill verbringt, nicht unterschätzen. Deshalb ist auch die Kleiderwahl besonders zu beachten, die vor allem aus

  • Winterjacke

  • Mütze

  • Schal

  • Handschuhen ohne Fingerteil

bestehen sollte. Wem das nicht ausreicht, der sollte für zusätzliche Wärmequellen wie zum Beispiel Heizstrahler sorgen. Diese müssen nicht gleich gekauft werden, sondern können oft in lokalen Baumärkten gegen eine kleine Gebühr ausgeliehen werden. Zusätzlich sorgen auch ein Lagerfeuer oder individuelle Feuerkörbe für Wärme und natürlich die besondere Atmosphäre beim Wintergrillen.

  

Auch die tierischen Freunde nicht vergessen

Wenn eine dicke Schneedecke den Garten bedeckt, ruht bei den Menschen zwar die Gartenarbeit, doch die gefiederten Freunde benötigen oftmals Unterstützung. Gerade in Deutschland hat die Winterfütterung heimischer Vögel eine lange Tradition und ist aus umweltpädagogischer Sicht durchaus empfehlenswert. Typischerweise sollte man den Tieren während der Monate November bis Ende Februar an einer geeigneten Futterstelle Körner anbieten. Vor allem bei Frost und Schnee werden viele Vögel dieses Angebot annehmen. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten.

Gerngesehene Besucher im Winter: die heimischen Vogelarten.

  

Futterspender als Quelle

Im Handel gibt es spezielle Futterspender, auch als Futtersilos bezeichnet, die hervorragend geeignet sind. Sie verhindern, dass die Tiere im Futter herumlaufen und dieses verschmutzen können. So wird die Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern verhindert. Wichtig ist neben der Wahl der Futterstelle natürlich auch der Ort. Dieser sollte so gewählt werden, dass sowohl Tiere als auch Futter vor

  • Starkem Wind

  • Schnee oder Regen

  • Katzen und anderen Raubtieren

entsprechend geschützt sind. Perfekte Futtersilos sind im Übrigen komplett „wartungsfrei“ und müssen nur vor und nach der Wintersaison entsprechend gereinigt werden.

Wer sich dennoch für herkömmliche Futterhäuschen entscheidet, der muss diese regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und täglich nur wenig Futter nachlegen. Beim Standort sollte man darauf achten, dass der Futterspender an einer gut übersichtlichen Stelle aufgestellt wird, um einerseits eine Beobachtung der Vögel zu ermöglichen und zum anderen das Anschleichen von Katzen zu verhindern. In angemessenem Abstand sollten jedoch Bäume oder Büsche vorhanden sein, die im Notfall Deckung für die Vögel  vor eventuellen Sperberangriffen bieten.

  

Passendes Futter für die jeweiligen Vogelarten

Wer die Vögel in seinem Garten füttern möchte, sollte auf das richtige Futter achten. Brot und Speisereste eignen sich nicht, da sie gesalzen oder sogar gewürzt sind und im Magen der Tiere aufquellen. Als Basisfutter, das von den meisten heimischen Vogelarten gefressen wird, dienen Sonnenblumenkerne. Zusätzlich gibt es spezielle Freiland-Futtermischungen mit Samenkörnern, die von den meisten Vogelarten durchaus gerne gefressen werden.

Die genannten Weichkörnerfresser können auch mit Rosinen, Obst und Haferflocken oder Kleie gefüttert werden. Am besten sollte dieses Futter in Bodennähe angeboten werden, wozu es extra Bodenfutterspender gibt. Für Meisen gibt es auch ein spezielles Gemisch aus Fett und Samen, das als Meisenknödel im Handel erhältlich ist. Doch beim Kauf ist unbedingt darauf zu achten, dass diese nicht wie vielerorts noch üblich in einem Plastiknetz erhältlich sind. Darin können sich die Vögel nämlich mit ihren Beinen schnell verheddern und damit auch verletzen.

 

Bild 1: 68748195 - crocuses in snow © Irina
Bild 2: 81238694 - Eisfreihalter im Gartenteich © pure-life-pictures
Bild 3: 75384463 - Glöckchen unterm Vögelhäuschen © Still & Motion