Der große Gong 96.3 Carsharing-Vergleich

Sechs große Anbieter im Vergleich

Wenn man nur selten ein Auto braucht, aber keine Lust hat jeden Weg zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Öffentlichen zurückzulegen, dann ist Carsharing die ideale Lösung.

Und dieses Autoteilen ist in München nicht nur beliebt und weit verbreitet, sondern auch etabliert. Bei Bedarf kann man bequem und ohne viel Aufwand sich ein Auto in der Nähe suchen, einsteigen, losfahren und das Auto dann an einem anderen beliebigen Ort wieder abstellen. Der Vorteil, man muss sich nicht weiter um das Gefährt kümmern. Obendrauf verfügen die meisten Autos über eine nötige Ausstattung, wie Navigationsgeräte oder Kindersitz.

 

Die verschiedenen Anbieter

Allein in München gibt es mehrere Duzend Carsharing-Anbieter und diese unterscheiden sich in vielen Faktoren, insbesondere was Kosten und Komfort angeht. Daher haben wir uns mal schlau gemacht und die größten Anbieter verglichen – sowohl bei den flexiblen, als auch stationären und privaten Anbietern.

 

Die flexiblen Anbieter: DriveNow und Car2Go

Bei sogenannte flexiblen Anbietern kann man sich spontan ein Auto mieten, ohne festen Stellplatz. Auch die Abgabe ist flexible. Es ist quasi egal wann und wo man das Auto wieder abstellt. Die Abrechnung erfolgt nach gefahren Minuten.  

  • Der Hauptunterschied ist die Marke: Hinter DriveNow steckt BMW – hinter Car2Go Daimler/ Mercedes! Bei DriveNow sind 700 Autos in München unterwegs – bei Car2Go etwas weniger.
  • Die Anmeldung ist problemlos auf den jeweiligen Internetseiten möglich. Bei beiden Anbietern sind Vollkasko-Versicherung, Kfz-Steuer, Parktickets und Benzinkosten inklusive.
  • Heißt außer der einmalige Anmeldegebühr (DriveNow: 29 Euro; Car2Go: 9 Euro) und den Minutenpreis muss man nichts on top bezahlen. 
  • Die weiteren Kosten sind bei den gefahrenen Minuten relativ gleich. Je nach Größe des Wagen kosten 60 Fahr-Sekunden im Schnitt 31 Cent. 
  • Am billigsten sind die Kleinsten – also die Smarts von Car2Go. Hier kostet die Minute nur 24 Cent. Round about kostet uns eine halbe Stunde Fahrt demnach etwa 9 Euro. 
  • DriveNow möchte noch einmalig 1 Euro pro Fahrt on top – das sogenannte Schutzpaket. Dafür ist die Selbstbeteiligung – sollte es mal krachen – deutlich günstiger. 
  • Das Fazit: Beide Anbieter sind nicht ohne Grund in sämtlichen Portalen Testsieger und für spontane, schnelle Fahrten absolut zu empfehlen.
  • Mit Car2Go und DriveNow können wir übrigens auch zum Flughafen fahren – bzw. von dort nach Hause. Kostet allerdings nochmals 12 Euro. 

 

Die stationären Anbieter: Flinkster und StattAuto

Hier muss das Auto an einem fixen Ort zu einer fixen Zeit abgeholt werden. Heißt das Auto wartet zum reservierten Zeitpunkt auf mich – muss aber auch pünktlich und am selben Ort bzw. Standortgebiet zurückgegeben werden. Die Abrechnung erfolgt hierbei pro Stunde und Kilometer. 

  • Die Anmeldung ist deutlich teurer als bei den Flexiblen Carsharing Modellen: Flinkster: 50 Euro; StattAuto: 50 Euro + 7 Euro + 500 Euro Kaution. Bahncard-Kunden, sowie S-Bahn-, MVG und MVV-Abo-Kunden bekommen eine Ermäßigung. 
  • ACHTUNG: Bei beiden Anbietern ist die Selbstbeteiligung bei einem Unfall sehr hoch (Flinkster: 1.500 Euro; Stattauto: 1.000 Euro). Die Servicehotline empfiehlt hierbei sogar unbedingt eine private Mietwagenversicherung zu buchen. 
  • Die weiteren Kosten sind bei längeren Strecken günstiger als bei Car2Go und DriveNow. Die Abrechnung erfolgt pro Stunde und gefahrener Kilometer. Die Preise liegen je nach Wagentyp bei 2,30 Euro im Schnitt pro Stunde und bei 18 Cent je Kilometer.
  • Allerdings gibt es auch hier einen großen Nachteil: Wird das Auto später zurückgegeben als angegeben fällt eine Strafgebühr an. Bei Flinkster können das schon mal 25 Euro sein. 
  • Das Fazit: Flinkster und StattAuto sind bei weiteren Wochenendausflügen oder längeren Einkaufstouren für BahnAbokunden zu empfehlen. 
  • Ein weiterer Vorteil sind die Kleintransporter im Fuhrpark-Angebot! 

 

Die privaten Anbieter: Drivy und Tamyca 

Carsharing in einem anderen Sinn: Person A hat ein Auto – welches Person B für eine bestimmte Zeit nutzen darf oder du selbst stellst dein Auto zum Mieten zur Verfügung. 

  • Die Anmeldung ist sowohl als Fahrzeugbesitzer, als auch Mieter völlig problemlos und kostenlos. 
  • Die Kosten berechnen sich je nach Modell und Länge. Im Schnitt muss man allerdings mit rund 30 Euro pro Tag rechnen. Bereits vor Fahrbeginn ist die Summe für die geplante Mietdauer zu bezahlen. Tankkosten sind im Vergleich zu den anderen Modellen selbst zu zahlen.
  • Die Vermieter erhalten wenige Tage nach Beendigung des Mietverhältnisses ihr Geld. Bei Drivy sind es 70% des Betrages inklusive Versicherungsschutz. Tamyca verlangt nur 15 % Provision zzgl. Versicherungen. 
  • Das Fazit: Für länger geplante Fahrten, Ausflüge oder Reisen sicherlich ein sehr sinnvolles Model, weil preislich unschlagbar. Allerdings darf man natürlich nie vergessen – es sind Privatwagen. Der Vorgang dauert also nicht nur länger, sondern der Vermieter kann sich auch den Mieter aussuchen. 
  • Gleichzeitig sind Tamyca und Drivy extrem interessant für alle, die ihr Auto selten bis nie benützen und sich so einen Teil der hohen Unterhaltskosten sparen möchten.