Ärzte besorgt um Gesundheit von Queen Elizabeth II.

Shaun Jeffer/shutterstock.com

Shaun Jeffer/shutterstock.com

Die Ärzte der britischen Königin Elizabeth II. machen sich Sorgen um die Gesundheit der 96 Jahre alten Monarchin. Das teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit.

«Nach einer weiteren Bewertung heute Morgen sind die Ärzte der Königin besorgt um die Gesundheit Ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Beobachtung bleibt», sagte ein Palastsprecher. Die Queen fühle sich aber wohl und bleibe auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral, hieß es weiter.

Prinz Charles (73) und sein ältester Sohn Prinz William (40) machten sich auf den Weg zur Queen. Thronfolger Charles werde von seiner Frau, Herzogin Camilla, begleitet, bestätigte der Palast.

Reaktionen auf die Nachricht

Premierministerin Liz Truss äußerte sich beunruhigt. «Das ganze Land wird zutiefst besorgt sein über die Neuigkeiten vom Buckingham Palast heute Mittag», schrieb Truss auf Twitter und fügte hinzu: «Meine Gedanken und die Gedanken der Menschen überall in unserem Vereinigten Königreich sind bei Ihrer Majestät der Queen und ihrer Familie zu diesem Zeitpunkt.»

Parlamentspräsident Lindsay Hoyle unterbrach die Sitzung des Unterhauses am Nachmittag, um die Abgeordnete zu informieren. «Ich weiß, ich spreche für die gesamte Kammer, wenn ich sage, dass wir Ihrer Majestät der Queen die besten Wünsche senden, und dass unsere Gedanken und Gebete in diesem Moment bei ihr und der Royal Family sind.»

Virtuelle Sitzung abgesagt

Erst am Mittwoch hatte die Queen ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) absagen müssen. Tags zuvor hatte sie zuerst Boris Johnson empfangen, der sein Rücktrittsgesuch einreichte und gleich darauf Truss, um sie zur neuen Premierministerin zu ernennen. Es sei ein voller Tag gewesen, sagte ein Sprecher zur Begründung der Absage am Mittwoch.

Mit einem Lächeln, aber erschreckend hager und zerbrechlich wirkte Queen Elizabeth II., als sie in dieser Woche die neue britische Premierministerin Liz Truss mit der Regierungsbildung beaufragte. Auf einem Foto war zu sehen, wie die 96 Jahre alte Monarchin auf einen Stock gestützt, der konservativen Politikern ihre feingliedrige Hand reichte.

Der Eindruck täuschte nicht: Der Tag des Wechsels an der Regierungsspitze am Dienstag, an dem die Queen auch schon Boris Johnson empfangen und sein Rücktrittsgesuch entgegengenommen hatte, ging nicht spurlos an der Königin vorüber.

Wer die Queen vertreten kann

Der Kreis der Personen, die als Vertretung in Frage kommen, ist eng begrenzt. Dem derzeitigen Stand zufolge müssen für die Queen zwei von nur vier Counsellors of State einspringen. Das sind den derzeitigen Regeln zufolge Thronfolger Prinz Charles (73), Prinz William (40) sowie Prinz Andrew (62) und Prinz Harry (37).

Das Problem: Sowohl Harry als auch Andrew kommen als Vertreter der Queen nicht mehr infrage. Der zweitälteste Sohn der Queen, Andrew, hat sich durch seine Verstrickung in den Missbrauchsskandal um den inzwischen gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein ins Aus manövriert. 

Prinz Harry hingegen hat sich freiwillig aus dem Königshaus zurückgezogen. Er lebt inzwischen mit seiner Frau, Herzogin Meghan (41), und den beiden gemeinsamen Kindern Archie (3) und Lilibet (1) US-Bundesstaat Kalifornien. Mit seinem Vater Charles und seinem Bruder William ist er zerstritten und scheut sich nicht, immer wieder Öl ins Feuer zu gießen. Demnächst wird mit der Veröffentlichung seiner Memoiren gerechnet, die sich als Abrechnung mit den Windsors entpuppen dürften.

Prescott fordert daher eine Gesetzesänderung für den Fall, dass sowohl Charles als auch William im Ausland sind und beispielsweise rasch ein Gesetz verabschiedet werden muss. Denkbar, so der Verfassungsrechtler, wäre beispielsweise, auch Queen-Tochter Prinzessin Anne (72) und weitere Royals in den Kreis der Counsellors of State aufzunehmen.

08.09.2022