Kuriose Wende: Ausgebüxte "Löwin" eigentlich ein Wildschwein

Foto: Symbolbild/Pixabay

Update – 21.07., 13:25 Uhr

"Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist"

Die Suche nach der Löwin rund um Berlin hat jetzt eine unerwartete Wende genommen. Die Gemeinde Kleinmachnow und die Brandenburger Polizei gehen nicht mehr davon aus, dass eine Löwin oder ein anderes Raubtier in Berlin oder Brandenburg unterwegs ist. Es gebe keine Gefährdungslage mehr, sagte der Bürgermeister der brandenburgische Gemeinde, Michael Grubert (SPD), am Freitag bei einer Pressekonferenz. Die Polizei bestätigte diese Einschätzung.

Auch eine Analyse des weithin bekannten Videos habe ergeben, dass darauf wohl keine Löwin zu sehen sei - sondern wahrscheinlich ein Wildschwein. "Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist", sagte Grubert.

Bereits zuvor hatten sich die Zweifel an der Löwen-Theorie gehäuft. Mehrere Experten hatten ihre Skepsis geäußert.

 

Update – 21.07., 06:45 Uhr

"Es kann nicht tagelang so weitergehen"

Die Suche nach der freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg soll heute intensiviert werden. Professionelle Tierspurensucher werden den Wald durchforsten, wie der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert ankündigte. Unter anderem in seiner Gemeinde soll das Tier - mutmaßlich eine Löwin - gesichtet worden sein. "Es kann nicht tagelang so weitergehen", sagte Grubert mit Blick auf den Großeinsatz der Polizei.

Auch in der Nacht hatte die Polizei in Brandenburg und Berlin weiter gesucht. Im Süden der Hauptstadt seien etwa 220 Polizistinnen und Polizisten in dem Bereich im Einsatz, wo es mögliche Sichtungen gab, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. Beteiligt an der Suche seien Veterinärmediziner und der Stadtjäger. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. Der Einsatz konzentrierte sich auf den Bereich Zehlendorf, wo das Tier möglicherweise gesehen wurde.
 

Update – 20.07., 17:45 Uhr

Suche läuft mit Hochdruck weiter

Die Polizei sucht weiterhin unter Hochdruck im Süden von Berlin nach dem frei laufenden Raubtier. Mit Drohnen, Hubschraubern und Wärmebildkameras suchen sie nach dem Tier, unterstützt von Tierärzten und Jägern.

Das Video schätzen die Ermittlungsbehörden als echt ein. In der Nacht hätten auch Polizeibeamte die Raubkatze - mutmaßlich eine Löwin - "gesichert" gesehen, sagte eine Behördensprecherin.
 

Update – 20.07., 14:10 Uhr

Neue Sichtung der Löwin im Süden von Berlin an der Stadtgrenze zu Brandenburg

Laut aktuellen Informationen der Polizei sind Mitarbeiter des Veterinäramts sowie ein Jäger auf dem Weg dorthin.

 

Update – 20.07., 13:30 Uhr

Doch keine Löwin? Experte äußert Zweifel

Ein Raubkatzen-Experte des Kölner Zoos hat inzwischen Zweifel daran geäußert, dass es sich bei dem Wildtier tatsächlich um eine Löwin handelt.
Laut ihm sehen die Form des Rückens und der Schwanz "ungewöhnlich für eine Raubkatze aus". 

 

Update – 20.07., 13:00 Uhr

Kein Wildschwein gefunden

Bei der Suche nach dem entlaufenen Wildtier bei Kleinmachnow südlich von Berlin hat die Polizei bislang kein totes oder verletztes Wildschwein entdeckt. "Es gab eine Spurenlage, aber ein Wildschwein haben wir nicht gefunden", sagte ein Sprecher der brandenburgischen Polizeidirektion West. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben durch Zeugen erfahren, dass ein Wildtier ein Wildschwein gejagt und erlegt habe.

 

Erstmeldung – 20.07., 06:40 Uhr

Polizisten durchforsten die Stadt und Hubschrauber kreisen am Himmel – rund um Berlin herrscht seit dem frühen Donnerstagmorgen (20.07.) Ausnahmezustand. Denn augenscheinlich läuft eine Löwin frei umher.

Die Behörden warnen deswegen davor, die Häuser zu verlassen. Ein Autofahrer hatte die Raubkatze gegen Mitternacht gefilmt, wie sie scheinbar ein Wildschwein frisst.

Woher die Löwin kommt, weiß aktuell niemand. Kein Tierpark, Zoo oder Zirkus vermisse ein Wildtier, heißt es.

 

20.07.2023