Mit 850 km/h: Hyperloop-Test-Zug in Ottobrunn eröffnet 

Foto: TUM Hyperloop | © Foto: TUM Hyperloop

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Auf der Hyperloop-Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) starten die ersten Passagierfahrten. Mit einer 24 Meter langen Versuchsröhre am Campus Ottobrunn/Taufkirchen ist Europas erstes Hyperloop-Testsegment in Realgröße nach einem Jahr Bauzeit von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume eröffnet worden.

 

Personen mit mehr als 800 km/h von A nach B transportieren

Die Hyperloop-Kapsel ist vollständig für den Passagierbetrieb zertifiziert. Jetzt wird die Forschungsgruppe vor allem Antrieb, Schwebetechnik und Vakuum-Verhalten untersuchen.

Dieses Ziel können Forschende der TUM nun unter besten Bedingungen verfolgen. 2020 aus einer Studierendeninitiative heraus gegründet, arbeitet die Forschungsgruppe TUM Hyperloop seither an einer neuen, emissionsarmen und vor allem schnellen Art des Reisens. Nach einem Jahr Bauzeit sind jetzt die 24-Meter lange Teststrecke in Form einer Beton-Vakuumröhre, eine Passagierkapsel und die für den Betrieb notwendigen Subsysteme bereit für eine praxisnahe Erforschung der Hyperloop-Technik.

„Wir sind nun im Stande der Öffentlichkeit zu zeigen, wie künftige Hyperloop-Systeme aussehen könnten. Der Wechsel vom Modellmaßstab auf reale Abmessungen und insbesondere Europas erster Passagiertest unter Vakuumbedingungen sind ein wichtiger Meilenstein, um die Technik bald zu skalieren und längere Testsegmente zu realisieren“, erklärt Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop.


Foto: TUM Hyperloop

Testfahrt mit Passagieren erfolgreich

Dass das TUM Hyperloop-Testsegment voll funktionsfähig ist, konnten die Forschenden bereits bei einer ersten Testfahrt beweisen. Am 10. Juli 2023 fand die Jungfernfahrt mit Passagierkapsel innerhalb des Vakuums der Teströhre statt. Um den Betrieb mit Personen zu ermöglichen, wurde der Demonstrator vom TÜV Süd für den Passagierbetrieb zertifiziert.

 

TUM Hyperloop besteht aus drei Elementen

Der TUM Hyperloop-Demonstrator besteht aus drei Elementen. Der offensichtlichste Teil ist die 24 Meter lange Teststrecke in Form einer Betonröhre. Sie misst einen Durchmesser von rund vier Metern und beherbergt neben einem Bahnsteig auch Teile der Technik, die für das Schweben und den Antrieb der Passagierkapsel notwendig ist. Die Kapsel verfügt über ein vollwertiges Interieur, das bis zu fünf Passagieren eine angenehme Reise ermöglichen soll.


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Das Passagiermodul ist für den Einsatz im Vakuum optimiert. Der dritte Teil der Anlage ist die Betriebsleitzentrale, die neben der Steuerung des Demonstrators auch Bauteile wie die leistungsfähigen Vakuumpumpen beherbergt.

„Wir können mit unserer Anlage insbesondere den Antrieb, die Schwebetechnik, das Verhalten der Kapsel im Vakuum und Sicherheitsaspekte an einem vollwertigen Hyperloop-Segment untersuchen“, sagt Projektleiter Semino.

 

Per Hyperloop von Stadt zu Stadt

Hyperloop-Systeme verfolgen die Vision, Transport- und Passagierkapseln in annähernd luftleeren Röhren zu befördern. Das Vakuum soll ermöglichen, die Kapseln fast ohne Luftwiderstand zu bewegen, was enorme Geschwindigkeiten in Aussicht stellt. TUM Hyperloop konzentriert sich auf den Einsatz der Technik als nachhaltiges Mobilitätskonzept für den schnellen Personentransport.

27.07.2023