Hört Facebook eure Gespräche ab? Hier gibt´s die Antwort

Mit Freunden über ein bestimmtes Produkt sprechen und paar Minuten danach kriegt man schon die entsprechende Werbung auf Instagram oder Facebook angezeigt. So geht das vielen Nutzern von facebook und Co., deshalb gibt es immer wieder den Mythos zu hören, dass Angst die Social-Media-Apps die User abhören.

Was steckt dahinter?

Mit dem Sohn über Brettspiele sprechen und paar Minuten später kriegt man auf Instagram Werbung für genau so ein Brettspiel. Diese Werbung ist allerdings nicht durchs geheime Abhören entstanden, sondern durch die sogenannten "Facebook-Cookies". Hat man vorher zum Beispiel bei einer Plattform wie Ebay-Kleinanzeigen nach einem bestimmten Brettspiel gesucht, dann registriert das Facebook. So wird dann die Werbung an den Nutzer ausgespielt. 

 

Das heißt, euer Handy hört euch nicht ab, denn: 

Gesprächen aufnehmen kaum möglich

 An sich wäre es technisch möglich verwertbare Infos aus persönlichen Gesprächen unbemerkt über Apps auszunehmen. Allerdings braucht das sehr viel Rechenkraft - würde Facebook die ganze Zeit Gespräche abhören, dann wären die Handyakkus sehr schnell leer.

Facebook & Co. werden überprüft

Die Apps von Facebook, wozu mittlerweile ja auch die am meisten genutzten Apps Instagram und Whatsapp gehören, zählen zu den meist untersuchtesten Apps überhaupt - das heißt hier eine Abhörfunktion zu verstecken ist eher unrealistisch.

Die Apps haben genug Daten der User

Die App hat einen kompletten Überblick über die Aktivitäten auf der Plattform: Ist man Mitglied einer Reitergruppe? Hat man bei einer Seite von einem Shopping-Unternehmen auf Gefällt-mir geklickt? Wo wohnt man, wie alt ist man? Außerdem wird auch erfasst von  welchen Orten die User ihre Updates posten. 

Facebook merkt sich Links

Wenn ihr einen Link auf Facebook anklickt, der auf eine andere Website führt,  merkt sich Facebook beispielsweise durch welche Anzeige ein Käufer auf die Website gelangt ist. Auch welcher User klickt sich durch eine Nachrichtenseite. Wer in die Cookie-Dialoge auf kommerziellen Websites und Apps guckt, findet kaum welche, die nicht auf irgendeiner Weise Facebook Daten zuliefern. 

 

Wie kommt das dann trotzdem immer wieder zu so passenden Werbeanzeigen?

Facebook selbst dementiert die Abhör-Gerüchte. Allein die bereits vorhandenen Daten bei Facebook reichen aber völlig aus, um Werbung gezielt auszuspielen. 

Konkret funktioniert das so:

Die Anzeigenabteilung erstellt eine Liste von Geräten, die derzeit angepriesen werden sollen. Finden die Algorithmen einen Facebook-Nutzer, der zum Beispiel Interesse an Drohnen hat, dann wird ihm eine Anzeige für Drohnen ausgespielt.

Das Bild für die Werbung ziehen sich die Algorithmen direkt aus dem Produktkatalog der Unternehmen. Wer sich für eine Playstation oder Spiele allgemein interessiert, bekommt ein Angebot für die Playstation. Und wenn die Konsole nicht lieferbar ist, kommt Werbung für ein Konsolen-Zubehör. 

Es gibt viele verschiedene Methoden die richtige Zielgruppe zu adressieren, allerdings wird die Buchung von den Werbetreibenden, also den Unternehmen, selbst platziert.  Der Facebook-Konzern bietet aber zum Beispiel Großkunden an, ihre eigene Kundenkartei hochzuladen, um ihre Werbung genauer zu adressieren. 

Jeder Facebook-Nutzer kann aber mittlerweile auch die Werbeeinstellungen von Facebook einsehen. Dort könnt ihr genau lesen, welche Firmen euch zuletzt Werbung angezeigt haben und welche Werbung ihr selbst angeklickt habt. 

30.07.2021