Forderung: Parken in München soll künftig bis zu 200 Euro kosten

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In deutschen Innenstädten wird der Parkraum immer knapper. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Bewohner-Parkausweise im internationalen Vergleich extrem günstig sind. Genau das möchte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun ändern und den Kommunen mehr Gestaltungsspielraum bei den Kosten geben. 

Parken kosten 7 Cent am Tag

Ein Parkausweis für ein Auto in Deutschland darf pro Jahr höchstens 30,70 Euro kosten. Das ist eine Bestimmung der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt).  Die bisherige Bandbreite der Kosten liegt zwischen 10,20 Euro bis 30,70 Euro pro Jahr. Andreas Scheuer von der CSU möchte nun, dass die Kommunen das selber regeln. Der neue Bewohner-Parkausweis soll künftig also bis zu 200 Euro kosten. 

"Bündnis moderne Mobilität"

Heute am 21.11.2019 wurde das "Bündnis moderne Mobilität" ins Leben gerufen. Dort geht es darum, dass Kommunen nötige Rahmenbedingungen für den Wandel zu einer modernen Mobilität schaffen.  

Konkret soll geprüft werden, inwieweit die Obergrenze für das Bewohnerparken neu gesteckt und von den Kommunen individuell festgesetzt werden kann. Kommunen sollten auch bei der Gestaltung des Bewohnerparkens den nötigen Spielraum haben.

Andere europäische Städte deutlich teurer

An den Parkausweisen verdienen die Kommunen nichts. Bisher ist das Parken mit Bewohner-Parkausweis quasi kostenlos. Der Höchstbetrag von 30,70 Euro wird in der Regel nur als Verwaltungsgebühr für das Ausstellen des Ausweises fällig. 

Im Schnitt kostet Parken in Deutschland gerade mal 7 Cent pro Tag. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten ist das sehr gering. Beispielsweise kostet der Bewohner-Parkausweis in Kopenhagen 158 Euro, in Amsterdam 535 Euro und in Stockholm sogar 827 Euro. 

Zu viele Auto - zu wenig Platz

Durch den Zuzug der Menschen in die Städte steigt dadurch auch der Parkdruck. Daher sollten die Kommunen handeln. Durchschnittlich verbraucht ein Parkplatz circa 12 Quadratmeter hart umkämpften Stadtraum. Zusätzlich geht der Trend zu immer größeren Fahrzeugen - besonders SUV's. 

Was bedeutet das für München?

Der Stadtrat begrüßt den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Scheuer und hat schon angekündigt, den Parkraum dann viel effektiver bewirtschaften zu können, wenn er selbst entscheiden darf, wo er wie viel Parkgebühr verlangt. 

Parken könnte in Zukunft dann also, wie bereits erwähnt, bis zu 200 Euro im Jahr kosten. Das wäre mehr als das sechsfache wie bisher. Ziel ist es, die Autos aus der Stadt zu bekommen und die Münchnerinnen und Münchner dazu zu bringen, mehr mit den Öffentlichen und dem Radl zu fahren und: Auf Sharingangebote umzusteigen.