Coronavirus Fall im Landkreis Starnberg. Das musst du jetzt wissen

Erstmals ist in Deutschland eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern habe sich mit dem Erreger infiziert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am späten Abend mit.

Bei allen Fragen rund um den Coronavirus könnt ihr euch bei dieser Telefon-Hotline melden:  09131/6808-5101

Was sind Coronaviren?

Coronaviren sind erstmal Mitte der 60er Jahre aufgetaucht. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere. Bei Menschen verursachen sie verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie SARS – eine Lungenerkrankung also.

Für wen ist das Virus gefährlich?

Ähnlich der Grippe kann das Virus vor allem für ältere und kranke Menschen gefährlich werden. Ein tödlicher Verlauf hat sich bisherigen Berichten zufolge meist dann ergeben, wenn es Vorerkrankungen gab. Laut Bundesaußenministerium waren über 70 Prozent der Verstorbenen älter als 40 Jahre.

Welche Symptome können auftreten?

Die gewöhnlichen Coronaviren verursachen laut RKI eine "milde Erkältungssymptomatik". Das bedeutet Husten, Schnupfen und Atemnot. Bei dem neuartigen Coronavirus mit dem Namen 2019-nCoV, kann eine Infektion aber auch zu einer Lungenentzündung führen.

Dabei handelt es sich um eine atypische Lungenentzündung, heißt: nicht von Bakterien verursacht. Die Symptome treten dabei eher langsam und schleichend auf. Kopf- und Gliederschmerzen gehören zu den typischen Symptomen, dazu leichtes Fieber und Husten.

Die Inkubationszeit (der Zeitraum zwischen Ansteckung mit einem Erreger und Auftreten der ersten Symptome) beträgt zwischen 2 und 14 Tagen. Menschen sind vermutlich während der Inkubationszeit ansteckend.

Wie verhalte ich mich bei einem Ansteckungsverdacht?

Solltet ihr aus einem Risikogebiet des Coronavirus kommen, dann meldet euch direkt beim Flughafenpersonal. Solltet ihr schon zu Hause sein, dann vermeidet unnötigen Menschenkontakt und informiert euren Arzt per Telefon und wartet auf weitere Anweisungen.

Wie wird das Virus übertragen?

Coronaviren werden vor allem über Tröpfcheninfektion übertragen. Bei dem neuartigen Coronavirus wird laut Robert-Koch-Institut derzeit davon ausgegangen, dass die Inkubationszeit also zwischen Ansteckung und Ausbrechen bis zu 14 Tage dauern kann.

Kann ich mich zum Beispiel auf dem Weg in die Arbeit anstecken?

Menschen in Deutschland brauchen sich derzeit aber keine Sorgen vor einer Übertragung des neuartigen Coronavirus zu machen. Das Robert-Koch-Institut schätzt das Risiko für den

Import von Fällen nach Deutschland als "gering" ein. Das Risiko für die Bevölkerung wird zudem als "sehr gering" eingeschätzt.

Wie schützt ihr euch vor einer Ansteckung?

Es gelten grundsätzlich die gleichen Schutzmaßahmen, wie bei einer Erkältung oder Grippe. Das bedeutet: 

  • Achtet auf Husten- und Niesetikette: Möglichst nicht in die Hände niesen oder husten, sondern Einmaltaschentücher verwenden. Abstand halten oder wegdrehen. Habt ihr kein Taschentuch zur Hand, dann in die Armbeuge husten oder niesen und nicht in die Hände.

  • Gründliches und mehrmaliges Händewaschen (Fingerzwischenräume, Nagelbett und Handgelenke nicht vergessen).

  • Abstand von Erkrankten halten.

Wie gehen Krankenhäuser mit Verdachtsfällen um?

Sollte in einem Krankenhaus ein Verdachtsfall der Corona Infektion bestehen, empfiehlt das RKI vorbeugende Maßnahmen gegen Tröpfcheninfektion:

  • Tragen von Mundschutz für Patienten.
  • Unterbringung in einem Isolierzimmer, am besten mit Schleuse oder Vorzimmer.
  • Personal soll Schutzkleidung tragen.

Mit diesen Maßnahmen soll eine Ausbreitung des Virus verhindern und das Krankenhauspersonal geschützt werden. Für eine genaue Diagnose werden dann beim Patienten mehrere Proben entnommen. Diese werden aus den oberen Atemwegen (Mund- und Nasenhöle, Rachen, Kehlkopf) und den unteren Atemwegen (Luftröhre, Bronchien und Lungenbläschen) entnommen.

Diese aufwendig verpackten Proben werden zur Untersuchung in Labore abgegeben. Außerdem wird der Verdacht direkt dem Gesundheitsamt gemeldet - allerdings Anonym, also ohne den Namen, Adressen etc. des Patienten preiszugeben.

Welche Therapien gibt es?

Bisher gibt es noch keine spezifische Behandlungsmöglichkeit gegen das neuartige Coronavirus 2019-nCoV. Die unterstützenden Behandlungen der Infektion sind jedoch sehr wirkungsvoll.

Je nach Schwere des Krankheitsbildes können dazu etwa Sauerstoffgabe, Ausgleich von Flüssigkeitshaushalt oder die Behandlung von bakteriellen Begleitinfektionen mit Antibiotika gehören. Außerdem werden die relevanten Grunderkrankungen behandelt, also etwa euer Husten.

Solltet ihr euren China-Urlaub absagen?

Das Auswärtige Amt rät zumindest von Reisen in die Provinz Hubei ausdrücklich ab. Außerdem solltet ihr Reisen in die betroffenen Gebiete in China nach Möglichkeit verschieben, wenn diese nicht notwendig sein sollten.

Ist eine Infektion tödlich?

Das kann man so nicht mit Ja oder Nein beantworten. Inzwischen gibt es mindestens 80 Todesfälle in China, die mit dem Coronavirus in Verbindung stehen. Davon sollen allerdings 72 Prozent der Verstorbenen älter als 40 Jahre gewesen sein. Zwei Drittel der Fälle waren männlich und in 40 Prozent der Fälle lagen Vorerkrankungen vor.